Upgrade – Absaugung für den OpenLift Fräslift

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Wer kennt es nicht, das leidige Problem der Absaugung an der Tischfräse? Insbesondere beim Fräsen von Nuten, wo eine seitliche Absaugung nicht funktioniert, werden die Späne meterweit durch die Werkstatt geschleudert und verstopfen gelegentlich die Nut. Abhilfe soll hier eine Absaugung von unten schaffen, so wie Simon von Nachdenksport sie nun als Upgrade für seinen OpenLift Fräslift entwickelt hat. Natürlich habe ich mir gleich die passenden Teile ausgedruckt und meinen OpenLift 1.0 umgerüstet.

Da der Fräslift eh komplett demontiert werden muss um die Montagelöcher für den Absaugstutzen in die Einlegeplatte zu bohren, habe ich gleich mal alle Teile neu gedruckt. Dabei habe ich alle mechanisch wichtige Komponenten aus ABS (schwarz) gedruckt. In meiner ersten Version (grau) bestanden sämtlichen Teile aus PETG, wobei die Qualität der Drucke eher schlecht war (damals auf dem Snapmaker 2.0 gedruckt). Der Bambu Lab X1C liefert da einfach nur hervorragende Ergebnisse in ABS und PETG ab!

Zusammenbau

Die Montage gestaltet sich denkbar einfach. Die größte Herausforderung ist sicherlich das Bohren der Montagelöcher, was, Dank Bohrhilfe, aber nahezu idiotensicher funktioniert. Nachdem man alle Teile von der Einlegeplatte abgebaut hat, wird die Schablone mit einer M6 Schraube am Montageloch des Fräsanschlags befestigt und die 3 Punkte kurz angebohrt. Mit einem 4,2mm Kernlochbohrer werden die Sacklöcher anschließend an der Standbohrmaschine 8mm tief gebohrt. Die M5 Gewinde habe ich dann von Hand gebohrt. Hierzu habe ich mir übrigens ein recht günstiges Gewinderschneider Set von BAER* zugelegt, welches sehr gut funktioniert hat.

Nun kann der Absaugstutzen auch schon mit drei M5x16 Schrauben und je einer Unterlegscheibe an der Einlegeplatte befestigt und der OpenLift wie gewohnt wieder montiert werden.

In der Praxis

Trotz Absaugstutzen kann man den kompletten Fräslift inklusive montierter Frässpindel problemlos wieder durch das Loch im Tisch an seinen Platz einsetzen. Die Einlegeplatte habe ich nochmal neu ausgerichtet und wieder verschraubt, meine Absaugunganlage (Kärcher mit Zyklonabscheider) angeschlossen, und dann konnten auch schon die ersten Test-Fräsungen durchgeführt werden.

Auf dem ersten Foto sieht man die Menge an Späne (auf dem Tisch und am Boden), welche ohne Absaugung beim Fräsen einer 8x8mm breiten Nut anfallen. Mit der neuen Absaugung kann man auf Anhieb eine deutliche Reduzierung der Späne erkennen. Lediglich beim Eintauchen des Fräsers in das Material fliegen einige Teile nach vorne. Durch einen Reduzierring mit größerer Öffnung kann man hier noch mal ein minimal besseres Ergebnis erzielen.

Beim Kanten Fräsen kann man nur eine geringfügige Verbesserung feststellen. Hier ist eine seitliche Absaugen (unterstützt durch die Absaugung von unten) definitiv von Vorteil. Allerdings fallen, bedingt durch die nach oben hin schließende Manschette an der Frässpindel, keine Späne mehr unter den Tisch. Hier haben sich sonst immer jede Menge Staubteilchen auf dem dort gelagerten Zubehör gesammelt.

Fazit

Die Absaugung wertet den ohnehin schon sehr gelungenen OpenLift nochmals deutlich auf. Die Werkstatt bleibt nachweislich staubfreier bei Verwendung der Absaugung von unten.

Der Umbau gestaltet sich zudem problemlos. Simon bietet einen Nachrüstsatz inklusive Bohrschablone, Kernloch- sowie Gewindebohrer, für gerade mal 36,28 Euro an. Wer einen eigenen 3D Drucker besitzt, kann die benötigten Teile auch einfach, für ein paar wenige Euro, selbst drucken.

Nett wäre jetzt noch eine Version mit osVAC Anschluss 🙂

Nachfolgend alle relevanten Links zum OpenLift Projekt:

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