Absauganlage mit Zyklonabscheider und Einschaltautomatik selber bauen

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Beim Sägen, Bohren oder Schleifen fallen bekanntlich jede Menge Staub und Späne an. Mein kleiner Kärcher kommt da schnell an seine Grenzen. Betreibe ich ihn mit Staubbeutel, ist dieser ruckzuck voll. Ohne Staubbeutel setzt der Filter sehr schnell zu. Abhilfe schafft hier ein Fliehkraftabscheider, besser bekannt als Zyklonabscheider oder Zyklon-Filter.

Wie funktioniert ein Zyklonabscheider?

Ich habe mich für den altbewährten Dust Commander*, den man z.B. bei Amazon für ca. 30-35 Euro bekommt, entschieden. Der Staubsauger wird oben angeschlossen, Staub und Späne seitlich ein gesaugt. Durch die Verjüngung nach unten hin, nimmt die Drehgeschwindigkeit dermaßen zu, dass die Partikel durch die Fliehkraft an die Wände geschleudert und soweit abgebremst werden, dass sie sich aus der Strömung lösen und nach unten in den Auffangbehälter rieseln. Im Staubsauger landet lediglich der ganz feine Staub.

Der Eigenbau

So ein Zyklonabscheider braucht, Bauart bedingt, recht viel Platz in der Höhe. Damit die Absauganlage möglichst wenig Platz in meiner kleinen Werkstatt einnimmt, habe ich einen “Absaug-Turm” auf Rollen geplant, bei dem der Kärcher Staubsauger oben auf dem Turm steht. Die Abmessungen betragen ca. 45 x 45 x 100 cm. Der Korpus besteht aus 18 mm Multiplex, der Auffangbehälter aus 9 mm MDF.

Wichtig beim Bau ist, dass das Abteil für den Auffangbehälter absolut luftdicht abschließt, weshalb ich den Korpus verleimt und verschraubt habe. Rundum die Tür habe ich innen einen Falz gefräst und ein Moosgummiband zum Abdichten eingeklebt. Gehalten wird die Tür mit einstellbaren Verrieglungshaken*, aber nur so fest, dass das Moosgummi nicht zusammen gepresst wird. Der Unterdruck im Gehäuse sorgt dafür, dass die Tür dicht an den Korpus angesaugt wird.
Den Auffangbehälter habe ich aus MDF passend auf Gehrung zusammen geleimt. Leider habe ich mich bei den Maßen etwas vertan, sodass der Behälter 1-2 cm zu niedrig ausfällt. Das stört zwar nicht die Funktion, es bleibt aber immer ordentlich Staub auf den schmalen Kanten liegen, was beim Entleeren dann etwas nervig ist.

Natürlich soll so eine Absauganlage idealerweise auch automatisch anspringen, wenn man ein angeschlossenes Gerät einschaltet. Hier bieten sich verschiedene Komponenten zum selber Basteln an, oder auch fertige Lösungen. Ich habe mich für letztere entschieden und habe die Einschaltautomatik von Klinger & Born* verbaut. Einfach Staubsauger und das abzusaugende Gerät anschließen, Schalter auf Automatik stellen, und schon wird die Absauganlage automatisch ein und wieder abgeschaltet beim Arbeiten. Die Nachlaufzeit kann man zudem selbst einstellen.

Die verschiedenen Schlauchanschlüsse und Adapter stammen übrigens aus dem 3D Drucker. So passt alles ohne Basteln ineinander.

Fazit

Insgesamt funktioniert die Anlage einwandfrei. Gefühlt landen ca. 90 – 95 % der Partikel im Auffangbehälter, der Rest im Staubbeutel vom Kärcher. Die Saugleistung ist auch völlig in Ordnung, könnte aber sicherlich mit einem 50 mm Schlauch noch verbessert werden. Auf jeden Fall würde dieser nicht so schnell verstopfen bei größeren Spänen, wie z.B. beim Bohren mit dem Forstnerbohrer, als der Standard Kärcher Schlauch (35 mm).

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