Gehäuse für Laser Graviermaschine selbst bauen

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Nachdem ich meinen Snapmaker A350 kürzlich verkauft habe, habe ich mir neben dem Bambu Lab 3D Drucker auch einen Laser Gravierer/Cutter geholt. Da der überwiegende Teil dieser “günstigen” Diodenlaser aber quasi immer ohne Gehäuse vertrieben wird und der Betrieb ohne dieses nicht ungefährlich ist (Laserstrahlen, Rauchentwicklung, gesundheitsgefährdende Dämpfe, …), habe ich mir selbst eine passende Einhausung für den Ortur Laser Master 3* gebaut.

Der Plan

Alle Komponenten, d.h. Laser, Air Assist Pumpe, Netzgerät, LED Beleuchtung, Entlüftung, sowie Mehrfachsteckdose, sollten direkt im Gehäuse untergebracht werden, weshalb die Abmessungen der Basisplatte mit ca. 85 x 65 cm nicht wirklich kompakt sind. Außerdem wollte ich Anschlüsse für Netzstecker und USB außen am Gehäuse haben, weshalb ich eine Buchse für Kaltgerätestecker und eine USB Verlängerung eingeplant hatte.

Die genaue Materialliste gibt es weiter unten.

Der Bau

Die Grundplatte, sowie die Seitenteile, habe ich aus 18 mm Multiplex zurecht gesägt. Der obere Teil und der aufklappbare Deckel bestehen aus 9 mm Multiplex, wobei diese in mindestens 12 mm aber wohl vorteilhafter gewesen wären, da das Verschrauben der Klavierbänder und der Plexiglasscheibe, selbst mit den kürzesten Holzschrauben schon recht knapp war. Der Deckel würde durch das zusätzliche Gewicht zudem “satter” aufliegen.

Vor dem Zusammenschrauben der einzelnen Teile, mussten aber noch verschiedene Öffnung gebohrt und Nuten gefräst werden. Für die Entlüftung habe ich einen 4 Zoll (102 mm) Rohrventilator* eingesetzt, und einen passenden Lufteinlass (mit Schutzgitter aus dem 3D Drucker) an der gegenüberliegenden Seite ausgesägt.
Ein zertifiziertes Laserschutzfenster in der passenden Größe zu finden, ist echt schwierig und kostet richtig Geld. Ich habe deshalb eine Orangefarbene Plexiglasscheibe aus dem Baumarkt in den Deckel eingelassen. Aber Achtung! Die günstige Baumarkt Lösung ist kein ordentlicher Schutz. Wer dem Laser bei der Arbeit zuschauen möchte, sollte sich tunlichst eine vernünftige Laserschutzbrille, welche den Wellenlängenbereich des Lasers abdeckt, zulegen.

Den Stecker der Steckdosenleiste für Laser, Air Assist Pumpe, LED Licht und Lüfter, habe ich durch einen Kaltgeräte-Einbau-Steckverbinder ersetzt. Zudem wurde der USB Anschluss am Laser mit Hilfe eines Verlängerungskabels mit Einbaubuchse aus dem KFZ Bereich, in das Gehäuse integriert. Somit vermeidet man Kabelsalat und benötigt keine zusätzliche Öffnung. Eine günstige LED Leiste welche über USB betrieben wird, bringt zudem mehr als genügend Licht in das Gehäuse.

Der klappbare Deckel wird durch zwei Gasdruckfedern unterstützt. Man kommt so zwar überall recht problemlos ran, ich würde den Deckel beim nächsten Mal aber wohl komplett öffnend bauen.

Damit der Laser Master auch immer an der gleichen Stelle im Gehäuse steht (da ich für das genaue Positionieren der Werkstücke ein Raster auf den Boden des Gehäuses lasern wollte), habe ich passende Positionshalter gedruckt. Diese haben zudem den Vorteil, dass man das Gerät sowohl in normaler, als auch in erhöhter Stellung genau positionieren kann.

Abschließend hat das Gehäuse noch einen Anstrich verpasst bekommen und der Deckel zwei Griffe, welche ebenfalls aus dem 3D Drucker stammen.

Materialliste

Hier eine kurze Übersicht über die verbauten Teile:

Fazit

Ich würde einen Diodenlaser nie ohne Gehäuse mit Absaugung oder Filteranlage betreiben. Ein passendes Gehäuse für einen Open-Frame-Laser selbst zu bauen, ist für Maker sicherlich kein großes Hexenwerk und ein abwechslungsreiches Projekt. Wer keine Lust hat selbst zu basteln, der sollte mal einen Blick auf den xTool M1 Diodenlaser* oder den xTool S1* werfen, oder nach einem CO2 Laser Ausschau halten, welcher in der Regel immer mit Gehäuse ausgeliefert werden.

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4 Kommentare
  1. Andreas K. sagt

    Hallo Sven,
    respektable Beiträge. Habe in der Materialliste kein Laserschutzfenster/glas gefunden – woher hast Du das?
    VG
    Andreas

  2. Sven sagt

    Hallo Andreas,

    Wie im Beitrag beschrieben, habe ich kein zertifiziertes Laserschutzglas verwendet:

    “Ein zertifiziertes Laserschutzfenster in der passenden Größe zu finden, ist echt schwierig und kostet richtig Geld. Ich habe deshalb eine Orangefarbene Plexiglasscheibe aus dem Baumarkt in den Deckel eingelassen.”

    Es bietet also keinen echten Schutz, wobei der Laser schon ordentlich durch die Abdeckung am Laserkopf selbst, sowie das Gehäuse abgeschirmt wird.

  3. Klaus sagt

    Ich habe einen Atomstack a30 pro mit Erweiterung also 85cm x 45cm. Wie groß sollte das Gehäuse werden? Also die 4 Seiteteile Bodenplatte und Deckel. Ich muss mir die Bretter im Baumarkt zuschneiden lassen. Und wo sollten die fräsarbeiten liegen?

    1. Sven sagt

      Die Abmessungen hängen davon ab was neben dem Laser sonst noch alles ins Gehäuse rein soll (Netzteil, Air Assist, Mehrfachsteckdose, …). Mein Gehäuse ist hinten ca. 40cm und vorne 30cm hoch. So passt mein Laser auch mit der Erhöhung hinein.

      Eine Fräsung habe ich nur am Deckel zum Einlassen der Scheibe gemacht. Muss man aber nicht machen.

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