Warum das Bambu Lab AMS auch Sinn macht, wenn man nicht mehrfarbig druckt
Das Bambu Lab AMS, kurz für Automatic Material System, ist das derzeit wohl zuverlässigste System um mit einem 3D Drucker mehrfarbig zu drucken. Warum man das AMS unbedingt zu einem Bambu Lab Drucker (X1C, P1P, P1S oder A1 mini) dazu bestellen sollte, auch wenn man nicht vorhat jemals mehrfarbig zu drucken, erkläre ich nachfolgend.
Mehrere Materialien / Farben ohne manuellen Wechsel
Natürlich kommt einem als erstes der mehrfarbige Druck in den Sinn, wenn man an das AMS denkt. Das klappt mit dem Bambu Lab AMS auch sehr gut (bis zu 16 unterschiedliche Farben), verursacht aber recht viel Abfall beim Filamentwechsel und verlängert die Druckzeit zum Teil enorm. Dabei bietet das AMS auch einfach nur die Bequemlichkeit, dass man seine am häufigsten genutzten Farben oder Materialien nicht manuell zu wechseln braucht. Im Bambu Sudio Slicer, oder am Drucker selbst, wählt man dazu das zu druckende Filament aus und das AMS lädt bzw. entlädt das entsprechende Filament automatisch. Wer also überwiegend mit den gleichen Filamenten druckt, spart hier viel Zeit.
Um ein wiederholtes Abklemmen des AMS vom Drucker zu vermeiden (z.B. beim Verwenden von Filament Spulen welche nicht ins AMS passen), kann man sich zudem einfach einen Y-Splitter drucken. Die externen Spulen müssen aber immer manuell geladen bzw. entladen werden.
Support Material
Die Bambu Lab Drucker können über das AMS auch unterschiedliche Materialien bei einem Druck verwenden, wie z.B. das PLA Breakaway Support zum einfachen Lösen von Stützstrukturen bei Überhängen. Dies funktioniert, aus eigener Erfahrung, sehr gut und wäre ohne AMS nur schwer möglich.
Filament Runout Sensor & Filament Backup
Ein weiteres sehr nützliches Feature, ist die Möglichkeit des automatischen Spulenwechsels wenn eine Spule während dem Druck aufgebraucht ist. Lädt man z.B. eine angebrochene Spule in Slot 1 und eine identische neue Spule in Slot 2, so wechselt das AMS automatisch auf die neue Spule wenn die erste leer ist. Dies erlaubt unterbrechungsfreies Drucken auch mit fast leeren Spulen.
Hält Filament trocken
Das Gehäuse des AMS schließt luftdicht ab, bietet Platz für Trockenmittel (Silica Gel*), und verfügt über einen integrierten Feuchtigkeitssensor. Das AMS kann zwar nicht aktiv Filament trocknen (der X1 hingegen schon), kann bereits getrocknetes Filament aber so über einen längeren Zeitraum trocken halten.
Automatische Filament Identifizierung
Ein ebenfalls nettes Feature ist die automatische Filament Identifizierung über RFID-Tags. Setzt man eine Spule ein wird diese automatisch mit Bambu Studio synchronisiert. Leider funktioniert dies nur mit den Spulen von Bambu Lab selbst und es gibt derzeit keine Möglichkeit Spulen von anderen Herstellern “smart” zu machen.
Fazit
Eigentlich bringt das automatische Materialsystem von Bambu Lab nur Vorteile. Selbst wenn man nie mehrfarbig drucken wird, kein spezielles Support Material verwendet, und immer nur mit der gleichen Farbe oder Material druckt, so bietet das AMS immer noch einige bequeme Vorteile. Meiner Meinung nach sollte man, beim Kauf eines neuen Bambu Lab Druckers, immer die Combo Variante inklusive AMS wählen. Man kann das AMS später zwar jederzeit noch nachrüsten (bis zu 4 Stück an einem Drucker), aber man spart bei der Combo Variante gleich 100 bis 120 Euro. Ich habe den Kauf auf jeden Fall zu keiner Zeit bereut!
Einen detaillierten Beitrag über die Funktionsweise des AMS gibt es übrigens im Bambu Lab Wiki.