150 g Antweight Kampfroboter bauen

0

Im Rahmen der diesjährigen Maker Faire Luxembourg, bei der wir (meine Kids und ich) übrigens auch einige unserer Projekte zeigen werden, findet zum ersten Mal ein BattleBot Turnier in der Antweight Klasse statt. Uns war natürlich gleich klar, dass wir da auch mitmachen müssen 🙂

Antweight Gewichtsklasse

Die spezifischen Regeln in der Antweight Klasse hängen immer etwas vom Veranstalter des Turniers ab. In der Regel handelt es sich um die Klasse der Roboter bis zu einem maximalen Kampfgewicht von 150 Gramm. Je nach Land versteht man unter Antweight aber auch die Klasse bis 1 Pfund, und die 150 g Klasse wird in dem Fall Fairyweight genannt. Außerdem müssen diese Roboter der 150 g Klasse üblicherweise komplett in einen kleinen 10x10x10 cm (bzw. 4x4x4 Inch) Würfel hineinpassen.

Beim Turnier auf der Maker Faire gilt zusätzlich die Regel, dass ausschließlich Waffen aus Kunststoff verbauten werden dürfen. Zudem dürfen weder Metall zum Panzern des Bots, noch faserverstärkte Kunststoffe (GFK, CFK, Carbon Filamente, …) verwendet werden.

Materialliste und Kosten

Bots können sehr unterschiedlich gestaltet werden. Im Prinzip verfügen alle aber immer über die gleichen Basiskomponenten: 2 Motoren für den Antrieb, pro Motor einen Regler (oder einen kombinierten), auch ESC genannt, einen Empfänger und den passenden Sender, sowie einen kleinen Lithium-Ionen Akku und ein Chassis aus dem 3D Drucker. Je nach Bewaffnung kommt dann noch ein Servo oder ein bürstenloser Motor (zzgl. Regler) hinzu.

Nachfolgend einige gängige Komponenten, welche wir bei unseren Bots im Einsatz haben :

Und je nach Bewaffnung :

Wer schon etwas fitter im Thema RC ist und Erfahrung im Löten hat, dem kann ich nur wärmstens ein Malenki Nano empfehlen. Dieses äußerst kompakte Board wiegt gerade mal 2,3 g und integriert gleich 3 Kanäle für Bürstenmotoren, einen AFHDS 2A (Flysky) Empfänger, 2 PWM Kanäle für Servos oder Brushless Regler, sowie einige interessante, für BattleBots relevante, Zusatzfunktionen. Man spart also einiges an Gewicht und Platz (separater Brushed Motor Regler und Empfänger entfallen). Erhältlich ist der Malenki Nano allerdings nur über einige wenige Shops im Vereinigten Königreich oder den USA. Zum Preis von ca. 25-30 Euro, kommen dann noch Versand, Steuern und Zollgebühren hinzu, so dass man unterm Strich leider knapp 50 Euro einrechnen muss.

Insgesamt kann man für einen Kampfbot der Anweight Klasse also schon mindestens 100 bis 200 Euro einplanen, je nach Wahl der Komponenten.

Bau

Da meine Skills in 3D Modellierung doch (immer noch) recht überschaubar sind, haben wir uns dazu entschlossen, fertige Modelle auf den bekannten Plattformen wie Thingiverse oder Printables zu suchen. Hier gibt es bereits unzählige Bots, welche aber auf die entsprechenden Turnier Regeln und die dem Ersteller zur Verfügung stehenden Komponenten, angepasst sind. Also habe ich immer erst mal das Chassis in meinem billigsten PLA Filament gedruckt und überprüft ob der Bot zum einen überhaupt in den 10x10x10 cm Würfel passt, und ob ich passende Komponenten auf Lager habe oder zumindest auftreiben kann. Wie man sieht, ist da einiges zusammen gekommen!

Letztendlich haben wir, für uns, folgende Modelle als geeignet eingestuft:

Da der Platz bei diesen Modellen sehr begrenzt ist, habe ich kurzerhand bei allen ein Malenki Nano verwendet. Bei den motorbetriebenen Waffen musste zusätzlich noch ein Brushless Regler* hinein. Einen genauen, bebilderten Anschlussplan des Malenkis mit einem zusätzlichen ESC oder einem Servo gibt es auf der Produktseite. Hier findet man auch eine sehr ausführliche Beschreibung (in Englisch) zum Bau eines Antweight Kampf Roboters.

Anfänglich habe ich noch versucht alles mit Steckern zu verbinden (Motor zu Regler, Regler zu Empfänger, …) und die originalen Kabellängen beizubehalten, aber diese nehmen nur unnötig viel Platz weg. Am Ende wurden alle Kabel gekürzt und zumeist fest verlötet. Bei verschiedenen Modellen muss man wirklich auf jedes Gramm achten, da können 2 cm kürzere Kabel schon einen Unterschied machen. Als sehr praktisch erwiesen sich die passenden Stecker-Sets für JST SYP Stecker*, Servostecker*, Bananenstecker für Motoren*, sowie eine geeignete Crimpzange*.
Am Ende bleibt es aber immer noch eine richtige Fummelarbeit um alle Teile in so einem kleinen Chassis unter zu bringen.

Bei den Rädern haben wir auch einiges ausgetestet und sogar selbst einige entworfen, welche mit einfachen Dichtungsringen als Reifen bezogen werden. Letztendlich sind es aber doch die beliebten, aber etwas teuren, Pololu Räder, bzw. Lego Reifen aus dem Bestand von Sohnemann, geworden.

Zum Schluss muss der Sender noch programmiert werden, damit beide Motoren gleichzeitig beim Beschleunigen und Lenken angesteuert werden (Channel Mixing). Hier muss man mit den Einstellungen etwas experimentieren damit der Bot auch in die gewünschte Richtung fährt. Der Malenki nano übernimmt das Channel Mixing praktischerweise schon intern, so dass man im Prinzip gleich loslegen kann.

Gedruckt wurden die finalen BattleBots übrigens in ABS, PETG und PC. Was jetzt am haltbarsten ist, wird sich aber noch zeigen müssen.

Antweight BattleBots

Fazit

Die Antweight Klasse ist der ideale Einstieg in das BattleBot Game! Die Arbeit an den kleinen Robotern ist zwar etwas umständlich und man muss wirklich auf jedes Gramm achten, aber der Kostenaufwand hält sich (gegenüber den höheren Klassen) deutlich in Grenzen. Chassis und Bewaffnung können sehr einfach selbst gedruckt werden, und die elektronischen Komponenten findet man recht günstig im Netz. Wer zudem etwas fit in 3D Modellierung ist, der kann sich seinen individuellen Bot selbst gestalten. Und schon steht einem spaßigen Kampf mit Freunden nichts mehr im Weg.

Wir haben bisher noch keinen “echten” Kampf gegen andere Bots ausgetragen, werden aber nach der Maker Faire sicherlich berichten 🙂

Das könnte dir auch gefallen
Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus. Akzeptieren Datenschutzerklärung