Schubladen in der Werkbank sind super praktisch, aber nur wenn auch Ordnung drin herrscht. Um für die passende Übersicht zu sorgen, gibt es verschiedene Lösungsansätze, wie etwa kleine Kästchen aus dem Baumarkt, individuell anpassbare Schaumstoffeinlagen, oder steckbare Schubladeneinsätze. Dem Besitzer eines 3D Druckers bieten sich aber noch weitere Möglichkeiten, nämlich das Drucken seiner eigenen, individuellen Einsätze.
Es gibt mittlerweile verschiedene Systeme, die sich bei Makern bewährt haben, wie etwa Zack Freedmans beliebtes Gridfinity System, welches Open Source ist und unzählige Aufbewahrungsmöglichkeiten bietet. Es lehnt an Alexander Chappels Assortment System an, welches auf einem 55 x 55 mm Gitter basiert. Ich nutze letzteres, da es zum Zeitpunkt, als ich es umgesetzt habe, das Gridfinity System noch nicht gab.
Alexander Chappels Assortment System
Wie erwähnt, basiert das System von Alexander auf einem Gitter mit den Maßen 55 x 55 mm. Das heißt, das kleinste Sortierkästchen mit einer Grundfläche von einem Feld, hat also eine Seitenlänge von 55 mm und eine Höhe von 75 mm. Alle weiteren Kästen setzen sich aus Multiplen von diesem zusammen, von 1 x 2 bis 4 x 6. Alle Boxen verfügen über einen kleinen Griff, der zum Beschriften des Inhalts und zum einfachen Herausnehmen dient.
Neben simplen Kästen hat Alexander noch diverse Schalen und spezielle Aufbewahrungsboxen für z.B. Bits und Bohrer entworfen. Außerdem bietet er kleinere, stapelbare Boxen an. Zwei dieser Boxen haben, gestapelt, die gleiche Höhe wie eine Standardbox von 75 mm.
Das Basisgitter, welches man in die Schubladen einklebt, verhindert, dass die Kästen beim Öffnen und Schließen jedes Mal hin und her rutschen, selbst wenn die Schublade z.B. nur zur Hälfte mit Boxen befüllt ist.
Was Alexanders Chappels System weiter so besonders macht, sind die Aufbewahrungsmöglichkeiten, welche er rund um seine Boxen entworfen hat. So bietet er Pläne für einen passenden Schubladenschrank, einen Werkstattwagen, sowie einen überaus praktischen Koffer. Letzteren habe ich auch schon mehrmals nach gebaut. Er besitzt exakt die Höhe eines Standardkästchens, sodass beim Transport die Boxen und deren Inhalt immer an Ort und Stelle bleiben. Es werden lediglich ein paar 3D gedruckte Teile, Schrauben, Magnete und 9 mm starkes Multiplex benötigt.
Das System von Alexander ist nicht kostenfrei. In seinem Shop kann man einzelne Komponenten oder ganze Bundles des Systems kaufen. Ich unterstütze hier gerne einen kreativen Maker und habe mir einige seiner Dateien und Pläne gekauft. Die Maker Community war aber sehr fleißig und bietet mittlerweile auf Printables auch eine Vielzahl an kompatiblen Aufbewahrungsmöglichkeiten für das 55 x 55 System an.
Gridfinity
Das Gridfinity System wurde von Alexanders Chappels System inspiriert, ist aber nicht zu diesem kompatibel, da es auf einem Gitter mit den Maßen 42 x 42 mm basiert. Das Prinzip ist aber das gleiche, Kästen in verschiedenen Größen und Ausführungen sorgen für Ordnung und werden durch das Basisgitter an Ort und Stelle gehalten. Da Zack Freedman Gridfinity als Open-Source-Projekt gestartet hat, ist die Community dahinter mittlerweile so gewachsen, dass die Vielfalt an unterschiedlichen Aufbewahrungsmöglichkeiten schier unendlich geworden ist.
Gridfinity bietet, neben vielfältigen Kästen für Schrauben, Kleinteile, Werkzeug oder z.B. Batterien, auch diverse Lösungen zur Aufbewahrung. So gibt es mittlerweile 3D gedruckte Koffer mit Gridfinity Einsätzen, Halter für die beliebte Honeycomb Storage Wall, Einsätze für Küchenschubladen, oder Organizer für den Bürotisch.
Fazit
3D Druck bietet heutzutage jede Menge Möglichkeiten zur maßgeschneiderten Organisation, und das nicht nur in der Werkstatt. Auch wenn ich Alexanders System mag und ihn gerne unterstütze, so würde ich heute allerdings jederzeit das Gridfinity System wählen. Die Community ist einfach sehr aktiv und hat für jedes Problem eine passende Lösung.