Justway.com – Dienstleister für 3D Druck, CNC Herstellung und Spritzgießen

0

Als Besitzer eines 3D Druckers ist man schon sehr flexibel was das Herstellen von Bauteilen für den Heimgebrauch angeht. Benötigt man allerdings Teile aus speziellen Werkstoffen, ist man im Hobbybereich recht eingeschränkt. Hier hilft ein online Dienstleister wie z.B.  Justway.com, welcher mich kürzlich für eine Kooperation kontaktiert hat.

Justway bietet eine Vielzahl an Herstellungsverfahren, wie:

  • 3D Druck (vom einfachen FDM und SLA Druck, bis hin zu selektivem Lasersintern und Laserschmelzen)
  • CNC fräsen und drehen
  • Bleche laserschneiden und kanten
  • Spritzguss Fertigung
  • Urethan-Guss

Dabei können über 100 verschiedene Kunststoffe und Metalle verarbeitet werden, wie Polycarbonat, ABS, PVC, Polyethylen, Edelstahl, Aluminium, Kupfer, Messing, Titan, Federstahl, und viele weitere Materialien.

Da im Oktober ein neues Battelbot Turnier auf dem Programm stand, bei dem erstmals auch eine “Mixed-Material” Kategorie in der Antweight Klasse am Start war, kam diese Kooperation genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn in dieser Kategorie kommen überwiegend Waffen (und zum Teil Panzerung) aus Metall zum Einsatz.

Aluminium drucken

Als Basis für meinen “Mixed-Material” Battlebot sollte die Vorlage von Homunculus dienen. Diesen 4×4 Bot hatte ich schon für das letzte Turnier für die “All-Plastic” Kategorie vorbereitet, hatte aber Probleme mit der Elektronik, so dass dieser nicht fertig wurde. Im Prinzip reicht es schon die Bewaffnung gegen die Metall Variante auszutauschen und das Chassis aus faserverstärktem Kunststoff zu drucken. Da mir im Rahmen der Kooperation mit Justway.com aber ein gewisses Budget zur Verfügung stand, habe ich mir, neben verschiedenen Spinner-Waffen aus Titan, auch kurzerhand das Gehäuse aus Aluminum (AlSi10Mg) schicken lassen.

Auf der Webseite wählt man entsprechendes Verfahren aus und lädt sein Modell hoch. Im Falle meines Battlebot Gehäuses ist dies eine einfache STL Datei (Alternativ gehen auch *.obj, *.step, oder *.stp Dateien), wie man sie zum herkömmlichen 3D Druck zuhause verwendet. Zur Herstellung von Teilen aus Aluminium (oder auch Edelstahl, Titan, oder Werkzeugstahl) kommt das SLM (Selektives Laserschmelzen) Verfahren zum Einsatz. Das Laserstrahlschmelzen ist ein additives Fertigungsverfahren, bei dem Bauteile in einzelnen Schichten direkt aus einem pulverförmigen Werkstoff hergestellt werden.
Nachdem das Modell erfolgreich hochgeladen wurde und man die Vorschau sieht, braucht man nur noch das gewünschte Material und einige Optionen zu wählen. Ein nettes Feature, was ich hier vermisst habe, wäre noch die Info zum Gewicht des finalen Produkt. Wie man unten unschwer erkennen kann, ist Aluminium doch um einiges schwerer als Kunststoff, was insbesondere beim Bau eines Battlebots in der 150 g Klasse, nicht unerheblich ist.

Das finale Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Die Oberfläche ist etwas rau, aber alle Details wurden, insbesondere bei diesem zum Teil filigranen Modell, sehr präzise gedruckt. Ich bin über das Ergebnis echt erstaunt!

Titan fräsen

Für die Bewaffnung habe ich mich für das CNC Verfahren entschieden, da die Form recht simpel ist und sich so hervorragend für diese Fertigungsmethode eignet. Bei Battlebots ist Titan wohl erste Wahl, da es über ein ausgezeichnetes Festigkeit-zu-Gewicht-Verhältnis verfügt. Genau wie beim 3D Druck Verfahren, lädt man sein Modell hoch, wählt das Material und die Optionen. Es werden die Dateiformate *.step, *.stp, *.x_t, *.iges, *.igs, und *.sldprt unterstützt. Ich habe mithilfe von FreeCAD aus der bestehenden STL Datei das passende STEP Format erstellt.

Das Ergebnis ist auch hier hervorragend geworden. Allerdings habe ich blind auf die Vorlage des Erstellers vertraut, was die Toleranzen angeht. Die Variante mit den Zähnen ist leider so knapp bemessen, dass diese in der selbst gedruckten Kunststoffvariante zwar noch gerade so über den bürstenlosen Motor gepresst werden kann, bei Titan ist aber nicht viel mit pressen. Entweder passt das Teil, oder halt nicht. In meinem Fall ist die Öffnung für den Motor schlichtweg um wenige Zehntel zu klein. Ich habe noch versucht einen Schlitz in den Ring zu sägen, um diesen dann auseinander pressen zu können, aber auch dann passt der Motor immer noch nicht.
Bei der alternativen Bewaffnung mit dem einzelnen Zahl, ist es genau andersherum. Hier ist die Öffnung um ein bis zwei Zehntel zu groß, so dass der Motor überhaupt nicht gehalten wird. Merke: lieber alles 3x nachmessen und kontrollieren (oder gleich selbst entwerfen), als sich auch die Vorlagen von anderen zu verlassen, ansonsten kann es teuer werden. Wobei wir auch schon beim nächsten Thema wären.

Lieferung und Kosten

Justway.com hat seinen Sitz in China, das heißt man muss etwas längere Lieferzeiten einrechnen. In meinem Fall hat es knapp 9 Tage von der Auftragserteilung bis zum Versand gedauert, und nochmal knapp eine Woche bis die Teile wohlbehalten bei mir ankamen.

Insgesamt hat der Auftrag rund 173 Euro gekostet, die sich wie folgt aufteilten:

  • 3D gedrucktes Gehäuse aus Aluminium: ca. 42 Euro
  • CNC gefräste Teile aus Titan: knapp 37 Euro pro Teil
  • Versand: rund 22 Euro

Zusätzlich zum Preis inkl. Versand, muss man noch Zollgebühren und Umsatzsteuer einrechnen. Bei mir war das nochmal eine Rechnung von FEDEX von rund 30 Euro.

Fazit

Online Dienstleister wie Justway.com, bieten ambitionierten Makern eine hervorragende Möglichkeit, zu einem überschaubaren Preis, etwas fortgeschrittenere Projekte umzusetzen. Wie üblich bei Herstellern aus Fernost, muss man auch bei Justway etwas längere Lieferzeiten in Kauf nehmen. Dafür erhält man aber eine erstklassig verarbeitete Teile die sehr präzise verarbeitet sind. Einzig der Versand fällt etwas teuer aus.

Das könnte dir auch gefallen
Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus. Akzeptieren Datenschutzerklärung