
3. Auflage des LYRC Battlebot Turniers in Luxemburg
Am vergangenen Wochenende fand wieder ein LYRC (kurz für Luxembourg Yells Robot Chaos) Battlebot Turnier in Luxemburg statt. Nach der ersten Ausgabe bei der Maker Faire im Mai 2024, war dies bereits die 3. Auflage dieses spaßigen Events (das 2. Turnier im Oktober mussten wir leider auslassen). Ganze 45 Bots waren im Vorfeld für das Turnier in den Kategorien Antweight (150 g) All Plastic und Antweight Mixed Material angemeldet!
War das erste Turnier noch eher ein Testlauf um zu sehen ob und wie viele Maker überhaupt Interesse am Bau von solch ferngesteuerten Robotern haben, so hatte diese Ausgabe schon wesentlich mehr Wettkampf Feeling. Alle Bots wurden bei der Anmeldung vermessen, gewogen, auf korrekte Waffensicherung und Fail-Safe Funktion geprüft. Nach 2 Aufwärmrunden am Morgen, startete Nachmittags dann das eigentliche Turnier nach dem K.-o.-System.
Unsere Battlebots
Wir waren diesmal mit 4 komplett neuen Bots in der All Plastic Kategorie am Start:
- “Flippi”, ein Flipper Bot mit einfachem Hebemechanismus
- “Seppl”, ein Vertical Spinner
- “Mr. Krabs”, ein Bot mit Greifarmen
- “Beat Box”, ein Bot mit sogenannter Beater Bar Bewaffnung
Alle Battlebots wurden nach Vorlagen von Thingiverse gebaut, wurden aber zum Teil modifiziert damit die verwendeten Komponenten besser, oder überhaupt, in das jeweilige Chassis passen. Insbesondere wurde diesmal, im Gegensatz zu unseren Bots beim letzten Turnier, bei jedem Bot ein Schiebeschalter* zum einfachen Ein- und Ausschalten montiert. Außerdem wurden einige Stecker durch direkte Lötverbindungen ersetzt und Kabel gekürzt um so nochmal deutlich Gewicht und Platz zu sparen.
Bei den Akkus kamen weiterhin nur welche mit 300 mAh zum Einsatz (z.B. Gens ace 2S* oder Ovonic 2S*), da ich keine kleineren auf Anhieb finden konnte. Der Vorteil dieser verhältnismäßig großen Akkus ist, dass man mit einem voll geladenen Akku das ganze Turnier durchspielen kann, ohne einmal nachladen zu müssen 🙂 Alle Akkus unserer 4 Bots hatten am Ende des Tages noch eine Restkapazität von 27% bis 75%!
Die diversen Anpassungen an den Chassis habe ich ganz einfach über die kostenlose Tinkercad Web-App vorgenommen. Die CAD Software ist sehr rudimentär, erlaubt aber das problemlose Importieren und Bearbeiten von bestehenden STL Dateien. Hier habe ich z.B. Löcher für die Schiebeschalter eingefügt, mehr Platz für Komponenten geschaffen, oder die Motorhalterung versetzt. Zu Seppl und Beat Box habe ich übrigens jeweils ein Remix hochgeladen, da die Änderungen doch etwas tiefgreifender waren.
Der Turnier Verlauf
Gekämpft wurde wieder in der bekannten 140 x 140 cm Arena mit seinen zwei Fallgruben. Optisch (LEDs), als auch akustisch, wurden die 2-Minütigen Kämpfe eingeläutet, sowie die automatische Öffnung der Fallgruben angekündigt. Hier haben die Erbauer der Arena wirklich eine tolle Arbeit geleistet.
Bei den Aufwärmrunden am Morgen, galt es für uns erst mal die Bots gegen echte Gegner zu testen. Dabei wurden gleich einige Schwächen, insbesondere bei unseren destruktiven Bots, offensichtlich. So schaltete sich Beat Box nach wenigen Sekunden bereits ab, da der Schiebeschalter unter dem Bot wohl etwas zu exponiert war, und durch Kontakt mit dem Gegner in die Aus Position verschoben wurde. Abhilfe schuf hier ein Stück Panzertape nach dem Einschalten des Bots.
Wesentlich ärgerlicher war aber das “Sich-in-seine-Bestandteile-Auflösen” der Bewaffnung. Sowohl bei Seppl als auch bei Beat Box zerbröselten die Teile bei engerem Kontakt mit dem Gegner. Diese hätte ich wohl besser mit 100% Infill drucken müssen. Zum Glück hatten wir noch 2-3 Ersatzteile dabei, mit denen wir uns aber mehr schlecht als recht über den Tag retten konnten.
Beim eigentlichen Turnier dann, welches nach dem K.-o.-System ausgetragen wurden, überstanden immerhin 3 unserer 4 Battlebots die erste Runde. Mr. Krabs unterlag in der 2. Runde dem späteren Turniersieger. Gegen den flachen, keilförmigen Wedge-Bot Doorstop V2 ist es echt schwer anzukommen. Wäre Mr. Krabs hier weiter gekommen, hätte er gegen Seppl antreten müssen, der auch die 2. Runde überstanden hatte. Schließlich musste Seppl sich ebenfalls gegen Doorstop in der 3. Runde geschlagen geben.
Für Beat Box lief es recht gut, so dass er bis ins Halbfinale vor marschierte. Ordentlich Schaden konnte seine “Beater Bar” aber nicht anrichten, da diese sich, wie schon gesagt, immer recht früh verabschiedete. Durch geschicktes Schieben seines Gegners in die Fallgrube, konnte er trotzdem seine Kämpfe gewinnen. Im Halbfinale traf Beat Box schließlich auf Snaggletooth, einen äußerst zerstörerischen horizontal Spinner. Wie man unschwer auf dem Foto erkennen kann, unterlag Beat Box .
Fazit
Unterm Strich war es für uns ein sehr lehrreiches Turnier und wir hatten eine Menge Spaß! Der Entschluss, beim nächsten Turnier auch in der Mixed Material Kategorie anzutreten, ist jedenfalls schon gefallen 🙂
Weitere Fotos gibt es auf der Seite der German Roboteers Association, und jede Menge Videos der Kämpfe auf der Facebook Seite von Make it.